Rund 300 Besucher informierten sich über das geplante Genossenschaftsmodell.
Nach mehreren Jahren Stillstand wurden vergangene Woche die Fenster und Türen erstmals wieder geöffnet und der Sulzfelder Bahnhof zu neuem Leben erweckt - zunächst einmal für einen Tag. Zur Vorbereitung für den Infotag haben die Mitarbeiter unseres Bauhofs das Gebäude begehbar gemacht und vom groben Schmutz befreit, so dass sich die Schönheit des stattlichen Hauses erahnen ließ. Alle Räumlichkeiten standen offen und wurden von den Besuchern begutachtet.
Im Obergeschoss war eine Modelleisenbahn aufgebaut. Dort sollen durch die Sanierung drei Büroeinheiten mit Flächen von 50 bis 100 Quadratmetern entstehen. Im Erdgeschoss konnten der Schalterraum, die Wartehalle und die Bahnhofsgaststätte besichtigt werden. Im Foyer gab es einen Malwettbewerb für Kinder, der von den Mitarbeitern des Rathauses betreut wurde. Auf großes Interesse stießen die Vorträge zum geplanten Umbau von Initiator Christoph Zehender.
Mut sprachen Christian Skrodzki und Axel Müller vom Leutkircher Bürgerbahnhof den Sulzfeldern zu. Der Allgäuer Bahnhof wird nach gleichem Modell derzeit umgebaut. Fast 900.000 Euro haben die Bürger dort durch Zeichnung von Genossenschaftsanteilen für die Sanierung zur Verfügung gestellt.
Während in Leutkirch im Erdgeschoss eine Gaststätte einziehen wird, ist in Sulzfeld ein Gemeinschaftsraum vorgesehen. Dieser kann für Veranstaltungen von allen Bürgern genutzt werden. Für Genossenschaftsmitglieder gibt es eine günstigere Nutzungsgebühr. Daneben wird sich im Erdgeschoss eine Kochschule einmieten. Im Sanitärtrakt ist auch eine öffentliche barrierefreie Toilette vorgesehen, die von Stadtbahnfahrern genutzt werden kann. Informationen rund um Sulzfeld und zu unseren touristischen Möglichkeiten runden das Angebot ab.Die gemeinschaftliche Nutzung im Erdgeschoss soll den Bürgern die Möglichkeit geben ihren Bahnhof zu nutzen. Die Tatsache, dass die Bürger sich mit Geldeinlagen am Kauf und der Sanierung des Bahnhofes beteiligen, macht deutlich, dass es im Wesentlichen ein Bahnhof von Sulzfelder Bürgern für Sulzfelder Bürger ist – ein Bürgerbahnhof eben.Die Sanierung des Bahnhofgebäudes wird gefördert mit Mitteln aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ELR.
Erinnerung an frühere Zeiten weckte die Gesprächsrunde "Sulzfelder Leit verzähle von de Bahn" mit Harald Störzinger, Herbert Mayer, Rolf Diefenbacher, Manfred Himmel, Ute Horst sowie Emil Lüdecke, in bewährter Weise moderiert von Reinhard Ihle. Für die Bewirtung sorgten die Sulzfelder Landfrauen und der Tischtennisverein.
Investieren Sie in die Attraktivität von Sulzfeld - Bewahren und gestalten Sie mit uns ein Stück Heimat.Die Sanierung des Bahnhofs soll als Gemeinschaftsleistung erfolgen. Dazu gehört auch die Finanzierung. Die noch zu gründende Genossenschaft gibt Genossenschaftsanteile an möglichst viele Bürger und Unternehmer, die einen Bezug zur Gemeinde Sulzfeld haben, aus. Insgesamt sind 300 Anteile zu vergeben. Im Rathaus sind ab sofort Bögen für Interessensbekundungen zur Zeichnung von Genossenschaftsanteilen erhältlich. Ein Anteil hat einen Wert von 1000 Euro. Es können auch mehrere Anteile gezeichnet werden. Die Interessensbekundungen können im Rathaus auch wieder abgegeben werden. Dort steht eine Urne zum Einwerfen bereit. In den nächsten Tagen informieren wir Sie über den aktuellen Stand der Zeichnungen.
Christian Skrodzky und Axel Müller, die Vorstände des Leutkircher Genossenschaftsprojektes
wünschten den Sulzfelder Bürger Mut und Begeisterung zu ihrem Bürgerbahnhof, bevor sie von Bürgermeisterin Sarina Pfründer mit einem Weingruss aus Sulzfeld verabschiedet wurden.
Die ersten Absichtserklärungen am Infotag gezeichnet von Bürgermeisterin Sarina Pfründer, Jürgen Bergsmann (Gewerbeverein), Christoph Zehender und Gerold Kraus, die beiden Hauptinitiatoren des Projektes.